Die Rheinpfalz berichtete über den Festabend in ihrer Ausgabe vom 5. Dezember wie folgt:

Wenn Landrat Hans Jörg Duppré eine Festrede zum 110-jährigen Vereinsjubiläumhält, kann man davon ausgehen, dass er auch ein Präsent, meist in Form eines gut gefüllten Umschlages, überreicht. Nicht so in Hauenstein: Dort feierte der Turnverein am Samstag in einer gut besuchten Turnhalle selbiges Jubiläum und Festredner Duppré musste gestehen: „Ich hab' das Präsent in Hinterweidenthal liegen lassen“. Damit hatte der Landrat zunächst die Lacher auf seiner Seite, fügte aber gleich schmunzelnd hinzu: „Ihr Turnratsmitglied Markus Reichert hält ja die Finanzen zusammen, ich werde dafür sorgen, dass er das Präsent rechtzeitig erhalten wird“. Zahlreiche Ehrungen, sowohl vom Sportbund Pfalz (vertreten durch den Sportkreisvorsitzenden Gerhard Schreiner) als auch vom Pfälzischen Turnerbund (hier überreichte „Dauergast“ Walter Benz die Urkunden), standen im Mittelpunkt der abwechslungsreichen Festveranstaltung. Mit lebhaften Klängen leitete die Bläsergruppe des Musikvereins das Festjubiläum ein. Außerdem zeigten die Tuner des Turnvereins einen Ausschnitt ihres Könnens am Barren und die TVH-Mädels führten einen unterhaltsamen Schautanz vor. Von einem „Turnerkonflikt“, berichtete Duppré zunächst. Denn eigentlich hätte er zeitgleich als aktives Mitglied der Hinterweidenthaler Turnerlerchen bei einem Gesangsauftritt in seiner Heimatgemeinde mitwirken müssen. Stattdessen stand er in Hauenstein am Rednerpult. Im Anschluss betätigte sich der Landrat dann aber auch noch bei den Lerchen gesanglich.Die Frage, ob denn Sport noch, wie es das Sprichwort sagt, die schönste Nebensache der Welt sei, stellte er in den Mittelpunkt der Festrede. Das große mediale Ereignis, beispielsweise bei der Auslosung der Mannschaften für die Fußball-Europameisterschaft im kommenden Jahr, ließ daran zweifeln. Der Sport sei zu einem Wirtschaftsfaktor geworden. „Man stelle sich nur mal vor, die Fußball-Europameisterschaft würde nicht stattfinden, das wäre ein wirtschaftlicher Kahlschlag“, so Duppré. Inzwischen sei Sport mehr geworden als eine Nebensache. „Wir haben mehr Freizeit, die wir gern für Sport in Anspruch nehmen“, so Duppré. Deshalb gebe es auch gute Gründe, die Tradition der Turnvereine aufrecht zu erhalten. Dazu gehöre die Freude an der eigenen sportlichen Betätigung, die Tatsache, dass der Leistungsgedanke nicht all beherrschend sei, und schließlich erfülle der Sport eine  Bindewirkung in der Gesellschaft. „Das Turnen ist nicht der Nabel der Welt, wir haben auch ganz andere Probleme zu lösen, aber gäbe es das Turnen im Verein nicht, würde etwas fehlen“, lautete das Fazit Dupprés. Walter Benz ergänzte dazu, dass Sport zu einer ernsten Hauptsache werden könne. Dem Ansatz, Sport ist Mord, Breitensport ist Massenmord, widersprach er vehement. Man müsse aber auch zur Kenntnis nehmen, dass der Spitzensport Nachteile mit sich bringe. Nur zwei Prozent der Spitzensportler könnten, so Benz, vom Sport alleine leben. Benz hatte, gemeinsam mit Schreiner, zahlreiche Urkunden zu überreichen und Hände zu schütteln, angesichts der Vielzahl an Ehrungen. „Ich bin in diesem Jahr öfter in Hauenstein als zu Hause“, befand er und erntete dafür lang anhaltenden Applaus. Für ihre sportlichen Erfolge bei der deutschen Mehrkampfmeisterschaft in Einbeck wurde Annalena Seibel, sie wurde sechste im Sechskampf der Mädchenklasse 12/13 Jahre, ausgezeichnet. Lilly Becker erkämpfte sich in der Klasse der 16- und 17-Jährigen den zweiten Platz und Bettina Spielberger wurde im Leichtathletik Fünfkampf Gesamt 15. in der Altersklasse 20 bis 29. Moderator Markus Reichert ging in aller Kürze auf die Geschichte des Vereins ein. „963.600 Stunden, das sind mehr als 57 Millionen Sekunden, eine ganz schön lange Zeit“, rechnete er vor. Im Jahre 1901 begann der Bau der Turnhalle, die dann 1903 eingeweiht wurde. Die Fahnenweihe stand im Jahr 1923 an. Im Jahr 1958 folgte der Spatenstich für die neue TVH Halle im Haberdeich. 1962 wurde die Kegelbahn eingeweiht und 1974 erfolgte ein Anbau an die Turnhalle. Die Neugestaltung des Turnplatzes wurde 1984 realisiert. Zu den dunkleren Momenten der TVH Geschichte gehören die beiden Brände in der Halle und der Gaststätte 2003 und 2007. Doch dank des Engagements der Mitglieder wurden Halle und Gaststätte wieder eröffnet. „Die 110 Jahre waren geprägt von vielen sportlichen Erfolgen und von Menschen, die sich für unseren TVH eingesetzt haben“, so Reichert. In seinem Ausblick ging er auf die Folgen des demografischen Wandels ein und auf das Problem, das die Ganztagsschulen womöglich auf die Vereine haben könnten. Im Ergebnis sei der TVH aber gut gerüstet für Herausforderungen der Zukunft.

Ehrennadel Deutscher Turnerbund:
Franz Braun, Annerose Feith, Simone Frey, Inge Hentschel, Ilse Wadle, Inge Wieser-Doppler.

Silberne Ehrennadel des Turngaus:
Brigitte Keiner, Petra Memmer, Uwe Reichert, Jutta Seibel, Christina Spielberger.

Ehrenbrief des Pfälzer Turnerbundes:
Gerhard Kuntz und Gerhard Meyer.

Goldene Ehrennadel des Turngaus:
Norbert Seibel.

Bronzene Ehrennadel des Sportbundes Pfalz:
Alexander Meyer, Hildegard Meyer, Helga Reichert, Markus Reichert, Uwe Reichert, Martin Schächter, Jürgen Schmolling, Johannes Spielberger.

Silberne Ehrennadel des Sportbundes Pfalz:
Franz Hirschinger, Hugo Keller und Werner Kölsch.

Goldene Ehrennadel des Sportbundes Pfalz:
Günther Reichert.

 

Hohe Ehrung für Günther Reichert
Günther Reichert erhält für 60 Jahre Engagement beim TVH eine der höchsten Auszeichnungen

Eine der höchsten Auszeichnungen des Sportbundes, die goldene Ehrennadel des Sportbundes Pfalz, überreichte Gerhard Schreiner, der Vorsitzende des Sportkreises Pirmasens, an Günther Reichert bei den Feierlichkeiten zum 110-jährigen Bestehen des Turnvereins am Samstag. Es ist eine Auszeichnung, die nur selten vergeben wird. Wie außergewöhnlich diese Ehrung ist, machte Schreiner anhand einer Statistik deutlich: „Wir haben die goldene Ehrennadel in 28 Jahren erst fünf Mal vergeben“. Eine, die den Jubilar gut kennt, ist die TVH-Vorsitzende, Simone Frey. Seit 1951 ist der Sportler TVH Mitglied, von 1968 bis ins vergangene Jahr gehörte er dem Turnrat an. „Ich freue mich, Dich heute auch zum Ehrenturnratsmitglied zu ernennen“, so Frey. Seine sportliche Karriere begann er als Leichtathlet und Handballer. Dass heute beim Turnverein auch Fußball gespielt wird, ist auch dem Jubilar mit zu verdanken, er gehörte im Jahr 1962 zu den Gründern der Fußballabteilung. Die inzwischen traditionellen Spielfeste, die der TVH ausrichtet, tragen ebenfalls die Handschrift Reicherts, denn er war es, der 1984 gemeinsam mit dem Sportbund Pfalz die Erstausgabe dieser Veranstaltungsreihe organisierte. Seit 1980 hegt und pflegt er die Vereinsfahne. Bis zum heutigen Tag übernimmt Reichert jeden Montag den Wirtschaftsdienst in der vereinseigenen Gaststätte. Unterbrechungen, Absagen, andere Prioritäten kennt Reichert nicht. „Er sieht alles“, brachte es die Vorsitzende auf den Punkt. Ob eine Glühbirne ausgewechselt werden müsse oder eine Schranktür defekt sei: Der Günther Reichert packe an, wo es fehle. Er ist bereits seit vergangenem Jahr Ehrenmitglied beim Pfälzer Turnerbund. „Und er ist täglich in der Turnhalle anzutreffen“, stellte die Vorsitzende das große Engagement Reicherts heraus, der sichtlich gerührt die lobenden Worte vernahm.

bild bild

Die goldenen Ehrennadel des Sportbundes für Günther Reichert

Foto © Roland Heider

Die Vorstandsvorsitzende Simone Frey ernennt Günther Reichert zum Ehrenmitglied des Turnrates

Foto © Roland Heider

 

Festabend zum 110jährigen Vereinsjubiläum

Mit dem Festabend am Samstag, 03.12.2011, Beginn 18.30 Uhr, schließt sich der Kreis der Veranstaltungen, die der Turnverein anlässlich seines 110jährigen Geburtstages im Jahr 2011 angeboten hat.

Wir freuen uns sehr, dass unser Landrat Hans-Jörg Duppré seine Teilnahme zugesagt und auch die Festansprache übernimmt. Hierfür bereits im Vorfeld ein ganz herzliches Dankeschön.

Aber auch die Vertreter der Sport- und Turnorganisationen kommen gerne nach Hauenstein. So werden u.a. Walter Benz, Vorsitzender des Pfälzer Turnerbundes, und Gerhard Schreiner, Sportkreisvorsitzender Sportbund Pfalz, erwartet. Eingeladen sind natürlich alle Vereine und Institutionen aus Nah und Fern, Freunde und Gönner und nicht zuletzt alle unsere Mitglieder, ohne deren Engagement und Einsatz es unseren Verein in der heutigen Form nicht geben würde.

Die Verantwortlichen haben versucht ein abwechslungsreiches Festprogramm zusammenzustellen. So werden neben musikalischen auch sportliche Programmpunkte zu sehen sein.

Der Turnverein Hauenstein freut sich schon heute auf Euer Kommen.

 

Historische Fahnenbänder-Ausstellung

Beim Festabend am Samstag, 3. Dez. werden in der Turnhalle alle Fahnenbänder, die der TVH im Laufe der letzten 88 Jahre bei den verschiedensten Anlässen erhalten hat, ausgestellt. Sie sind stumme Zeitzeugen unserer Zeit und hätten doch vieles uns zu sagen. Es sind echte Raritäten dabei, die kunstvoll und zum Teil mit Goldfaden bestickt sind. Das älteste kunstvoll bestickte Fahnenband stammt aus dem Jahre 1923, das von den damaligen „Ehrendamen“ anlässlich der Fahnenweihe dem Verein überreicht wurde. Es folgt dann ein Band aus dem Jahre 1925, überreicht vom MTV Rodalben. Anlässlich des 25-jährigen Vereinsjubiläums 1926 wurden 3 wertvoll gestickte Bänder von Mitgliedern, Ehrenausschuss und den Ehrendamen dem Verein überreicht. Alles sehr wertvolle Erinnerungsstücke. Die Erinnerungsbänder von Deutschen Turnfesten folgen ab 1928 vom Deutschen Turnfest in Köln. Es folgt dann ein Erinnerungsband vom Deutschen Turnfest 1953 in Hamburg, wo ja unser großer Vorturner Hermann Kunz Deutscher Meister wurde. Fahnenbänder bis zum Jahre 2009 zeigen, dass vom Turnverein Hauenstein immer wieder Turnerinnen und Turner bei den Deutschen Turnfesten mit Erfolg am Start waren. Es folgen dann Fahnenbänder von den Pfälzischen Turnfesten, Erinnerungsbänder vom  Deutschen sowie dem Pfälzischen Turnerbund und von vielen Vereinen aus Hauenstein und Umgebung. Jedes Fahnenband ist ein Unikat und hat Turngeschichte geschrieben. Bestimmt werden bei dem einen oder anderen Erinnerungen wach, wenn er die Fahnenbänder bestaunt und sagt, in Hamburg, in Berlin, in Stuttgart, in München usw. war ich auch dabei. Dann heißt es: „weißt du noch, wo wir......... usw. Aus diesem Grunde ist es für alle Turnerinnen und Turner interessant, zum Festabend zu gehen und diese Raritäten zu bewundern. Es lohnt sich!!! Alle Fahnenbänder sind noch in sehr gutem Zustand und werden bei Günther Reichert zu Hause schon über 30 Jahre aufbewahrt.